07.05.2016: Hessische Jahrgangsmeisterschaften in Pohlheim
Zwei Nordenstadter Talente konnten sich in diesem Jahr für die Hessischen Jahrgangsmeisterschaften im mittelhessischen Pohlheim qualifizieren und um die Podestplätze in ihrer Altersklasse kämpfen. Hendrik Herzog startete in der Konkurrenz Schüler B, während Michelle Klein ihr Glück in der gleichnamigen Konkurrenz der Schülerinnen B versuchte. Der Modus des Turniers sah für beide Nordenstadter zunächst eine Gruppenphase vor, in der Hendrik gegen drei weitere Spieler antreten musste, Michelle jedoch eine härtere Vorrunde auszuspielen hatte und erwischte eine Fünfergruppe. Michelle startete souverän in das Turnier und gewann ihre ersten drei Einzel ohne Satzverlust, wodurch sie sich schon sicher für die Runde der letzten Acht, das Viertelfinale, qualifizierte. Im letzten Gruppenspiel ging es gegen die hoch favorisierte Vicky Jöckel, die durch ihre besondere Körpergröße auffiel und durch ihre Reichweite Michelle gegenüber den entscheidenden Vorteil hatte. Vom zweiten Satz, der mit 11:8 an Jöckel ging, einmal abgesehen, hatte Michelle leider nicht den Hauch einer Chance und unterlag deutlich mit 0:3. Damit zog sie als Gruppenzweite in das Viertelfinale ein und wusste, dass sie in jedem Falle eine Gruppensiegerin zugelost bekäme, was die Aufgabe für die Runde der letzten Acht nicht einfach machen würde. Sie traf auf Natalie Gliewe, die als Favoritin auf den Sieg in das Turnier ging und man merkte schnell in den ersten zwei Sätzen, dass sich diese Favoritenstellung bestätigen sollte. Michelle kämpfte so gut es ging und versuchte, ihre übermächtige Gegnerin in Bedrängnis zu bringen. Die Sicherheit und die festen Schläge Gliewes führten allerdings dazu, dass das Spiel nach drei Sätzen zu Gunsten Gliewes entschieden war und Michelle das Ausscheiden nicht verhindern konnte. Bedenkt man allerdings, dass nur vier Spielerinnen besser als Michelle abgeschnitten haben und sie in ihrer Altersklasse unter den besten acht Spielerinnen in Hessen ist, muss man ihr eine großartige Leistung anrechnen und sie darf mit sich selbst sehr zufrieden sein.
In seiner Vierergruppe erwischte Hendrik Herzog ebenfalls einen guten Start und setzte sich gegen Silas Schmiedek aus Hessisch Lichtenau mit 3:1 durch, nachdem er den ersten Satz noch deutlich mit 5:11 verloren hatte. Eine Leistungssteigerung verhalf Hendrik dazu, seinen Gegner mit guten Bällen seiner Rückhand und krachenden Topspins auf der Vorhandseite zu besiegen. Das zweite Einzel spielte Hendrik gegen den stärksten Spieler seiner Gruppe. Besonders die ersten beiden Sätze verliefen äußerst unglücklich, denn Hendrik konnte mehrere Satzbälle nicht nutzen und geriet unnötig mit 0:2 nach Sätzen in Rückstand. Ab diesem Zeitpunkt war der Widerstand Hendriks gebrochen und der dritte Satz ging deutlich mit 4:11 an seinen Kontrahenten Luis Carnier. Es ging also im letzten Gruppenspiel für Hendrik um alles oder nichts gegen David Seidel. Zwar verlor Hendrik in diesem Spiel die Sätze eins und vier, aber mit der zwischenzeitlichen 2:1 Führung und der Gewissheit, dass auf seine starke Rückhand Verlass ist, schaffte es der junge Nordenstadter den fünften Satz zu seinen Gunsten zu entscheiden und als Gruppenzweiter in die Runde der letzten 16 einzuziehen – sollte man glauben!?
Der Umstand, dass aus fünf Gruppen jeweils zwei Spieler in das KO-Feld einzogen, verlangte von vier Spielen eine Qualifikationsrunde für das Achtelfinale zu spielen. Da sich Hendrik und den statistisch vier schlechtesten Gruppenzweiten befand, musste er ein zusätzliches Spiel gegen Noah Keller bestreiten. Dieses sollte allerdings sein bestes Spiel des Tages werden. Sein Gegner war mit mehr als 80 Punkten deutlich besser eingestuft als Hendrik, doch davon ließ er sich nicht beeindrucken und gewann sowohl die großen und langen Ballwechsel als auch viele „kleine Punkte“, wie es die Tischtennisspieler zu sagen pflegen. Mit einem fulminanten 3:1 Sieg erreichte Hendrik somit endlich das Achtelfinale, wo er auf den topgesetzten Alessandro Felzer traf. Die große technische Überlegenheit war der eine Punkt, an dem man die deutliche 0:3 Niederlage in diesem Spiel festmachen konnte. Andererseits muss man auch feststellen, dass lautstarkes Zelebrieren von verhältnismäßig unwichtigen Punktgewinnen bei Spielständen wie 0:0 oder 2:1 dazu führen können, dass junge Spieler die Konzentration verlieren, oder sich derart beeindruckt fühlen, dass eine gute Leistung so gut wie nicht mehr möglich ist. Nichtsdestoweniger muss man Hendrik ein starkes Turnier attestieren, wenn man bedenkt, dass er im letzten Jahr in der Gruppenphase nicht ein einziges Spiel gewinnen konnte. So konnte Familie Herzog die Sonne in vollen Zügen genießen, die an diesem Tag für Temperaturen bis zu 25 Grad sorgte.
Ergebnisse Michelle
Ergebnisse Hendrik